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FAQ

Wie funktioniert der Malort?

Das „malende Kind“ egal welchen Alters, kommt einmal pro Woche für 90 Minuten in den Malort. Hochwertige Farben und beste Pinsel stehen auf dem eigens für das Malspiel errichteten Palettentisch zur Verfügung.

Die Verschiedenheit ist ganz wesentlich im Malort, daher gibt es keine Einteilung in Gruppen und Kinder und Erwachsene malen bewusst gemeinsam.

Das im Malort entstandene Bild bleibt im Malort. Es wird sorgsam aufbewahrt und kann bei Bedarf in der nächsten Woche erweitert werden.

Eine wichtige Komponente des Malorts ist Beständigkeit, Stabilität und Regelmäßigkeit. Das Malspiel sollte dem Menschen am besten dauerhaft zur Verfügung stehen. Damit eine Entwicklung beim Malenden innerhalb der Gruppe stattfinden kann, ist eine Maldauer von mindestens einem Jahr wichtig.

 

Brauche ich Vorkenntnisse?

Nein, gar nicht. Gedanken wie, „Ich kann ja gar nicht malen“ kenne ich und kann ich gut verstehen. Aber du darfst deine Malspur einfach aufs Papier bringen, denn im Malort braucht es keinerlei Begabung und auch kein Vorwissen. Du darfst einfach mit den Farben spielen und so kann jede/r malen.

 

Wer kann im Malort malen?

Der Malort ist für Jede/n! Im Malort kann malen, wer einen Pinsel halten kann. Das Malspiel ist für alle Generationen, von 3 bis 103 Jahre alt. Kinder ab 3 Jahren können in Begleitung einer erwachsenen, nicht malenden Begleitperson am Malspiel teilnehmen. Kinder ab 5 Jahren können alleine oder zusammen mit einem Familienmitglied/Freund gemeinsam malen.

 

Ich bin unsicher, was mich oder mein Kind erwartet?

Melde dich bei mir und wir vereinbaren einen kostenlosen und völlig unverbindlichen Kennenlerntermin. Du darfst den Raum, die Idee, die Materialien und mich kennen lernen und dann entscheiden, ob du dich oder dein Kind anmelden möchtest.

 

Warum ist es so wichtig, dass die Bilder nicht mitgenommen werden?

Alle gemalten Bilder bleiben im Malort. Nur so ist gesichert, dass die Bilder nie von Drittpersonen gesehen und bewertet werden. Mit diesem Wissen verändert sich auch die innere Haltung beim Malen. Wir malen nur für uns selber, müssen niemandem gefallen, geraten nicht in Abhängigkeit fremder Kritik, können das Spiel genießen, endlos wiederholen und steigern bis zu nie geahnten Fähigkeiten.
Der Reichtum ist nicht materiell, die Malenden tragen ihn in sich und er verhilft ihnen zu mehr Unabhängigkeit und Freiheit.

 

Warum tut das Malen im Malort gut?

Jedes Kind liebt es zu malen und genießt seine bunte Spur auf dem Papier. Jeder Mensch hat ein natürliches Bedürfnis Spuren entstehen zu lassen. Dahinter steckt der Wunsch nach freiem Ausdruck, ohne dass uns jemand zeigt „wie es geht“. Arno Stern entwickelt daraus das wertfreie Malspiel, das sich grundlegend von der Kunst unterscheidet. Die dabei entstehenden Spuren dienen nicht der Kommunikation und haben keine Botschaft wie ein Kunstwerk. Die bemalten Blätter werden weder interpretiert, kommentiert oder bewertet. Sie werden weder ausgestellt noch aufgehängt, sondern wertschätzend im Malort aufbewahrt. Dies führt dazu, dass wir das Malen mit keiner Erwartung verbinden und unabhängig davon werden, ob jemand unser Bild schön findet oder nicht.

 

Welchen Gewinn habe ich vom Malen im Malspiel?

In unserer schnellen, reizüberfluteten Zeit, die von Lern- und Leistungsdruck und ständig wechselnden Aktivitäten geprägt ist, bietet der Malort einen beständigen und vertrauensvollen Raum in dem man zur Ruhe kommen kann. Es gibt kein richtig oder falsch, keine Unterschiede und kein Vergleichen mit anderen. In diesem Spiel, das jedem leicht fällt, dem Großen wie dem Kleinen, entwickelt sich auch ein außergewöhnliches Können und das Bewusstsein ungeahnter Fähigkeiten. Im Malort wird gleichzeitig das Selbstbewusstsein und die Beziehung zu anderen gestärkt, in einem harmonischen, wettkampflosen, nirgendwo erreichten Gleichgewicht.

 

Warum ist das Malspiel für Kinder so wertvoll?

Alle Kinder machen das gleiche, wenn sie freie Zeit haben. Sie spielen. Im Malort können Kinder erstmals das Malen wieder als Spiel erleben. Dass, was das Spielen auszeichnet, ist die Abwesenheit eines Erzeugnisses. Allein das Spiel selbst, also das Geschehen während des Spiels, ist für das Kind wichtig; es gibt kein Ziel, auf das das Spiel hinführt. Im Gegensatz dazu ist das Malen als künstlerische Schöpfung, wie wir es aus dem Kunstunterricht an der Schule kennen, darauf ausgerichtet, am Ende ein Abbild - mehr oder weniger naturgetreu -  eines Dinges oder einer Idee zu haben.

Kinder im Malort werden nicht künstlerisch tätig, sie spielen. Deshalb gibt es im Malort auch keine Konkurrenz unter den Malenden. Da das Ergebnis des Spiels nicht betrachtet oder bewertet wird, es nicht "schön" im herkömmlichen Sinn sein muss, bleiben die Malenden verschont von quälenden (manchmal selbst auferlegten) Vergleichen mit anderen und der niederschmetternden Eigendiagnose "Ich kann nicht malen". Kein Wunder, dass alle, die den Malort besuchen, das als wohltuend empfinden.

Freies Tanzen und gemeinsames Musizieren und das Malspiel sollte die Grundlage für das Leben aller Kinder sein. Das Malspiel ist ein Ausgleich zur Belehrung und Bewertung in der Schule. Die Kinder finden zu ihrer Spielfähigkeit zurück.

 

Was ist die Rolle der Person die die Malenden begleitet?

Die dienende Rolle ist das Gegenteil der belehrenden Rolle. Die dienende Person im Malort bringt nichts bei, weil jeder Mensch – und vor allem jedes Kind – sich selbst überlassen, alles so ausdrückt, wie es sich ihm in dem Moment aus einem spontanen Bedürfnis heraus aufdrängt.

Der dienende Erwachsene sorgt dafür, dass den Malspielern immer genügend Papier zur Verfügung steht. Er wischt versehentliche Farbtropfen auf, hängt Bilder um, achtet auf den sorgsamen Umgang mit dem hochwertigen Handwerkszeug und versetzt die Reißnägel.

Die Aufgabe ist zudem, für den schützenden Raum zu sorgen. Dafür zu sorgen, dass die Umgebung entspannt ist und Bewertung, Interpretation, Vergleich und Konkurrenz nicht vorkommen. Dann wird das Malspiel erst möglich. Das Papier wird zu einem unendlichen Raum, in dem alles möglich wird, in den der Malende abtauchen und vollkommen er selbst sein kann. Für eine bestimmte Zeit wird die Außenwelt vor der Tür gelassen und das Erleben in all ihrer Farbigkeit im Malort ermöglicht.

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